Alter Silvester: Silvesterchlausen 12. Januar 2018 Urnäsch
Ein faszinierender Winterbrauch - das Silvesterchlausen im Appenzellerland.
Die Appenzeller feiern den Jahreswechsel gleich zwei Mal: Nach dem
gregorianischen Kalender am 31. Dezember und nach dem julianischen Kalender am 13. Januar. Fällt der 31. Dezember oder 13. Januar auf einen Sonntag, wird am vorangehenden Samstag
geklaust.
In der Morgendämmerung geht’s los. Die Chläuse ziehen von Haus zu Haus. Als
erster der «Vorrolli», als zweite die «Schelli» und am Schluss der «Noerolli». Vor einem Haus im Kreis stehend, schellen, rollen und stimmen sie ein «Zäuerli» an. Die Kläuse wünschen dem
Hausherrn und seiner Familie mit kräftigem Händedruck ein gutes Jahr und ziehen dann weiter zum nächsten Haus.
Die Einheimischen nennen sie liebevoll «Schuppel». Man unterscheidet drei
Arten von Kläusen: Die «Wüeschte», die «Schöne» und die «Schöwüeschte». Die «Mannevölcher» tragen eine oder zwei Schellen. Man nennt sie auch nach ihrem
Instrument «Schelli» oder Schellenklaus. Die «Rollewiiber» oder «Rolli», tragen einen Rollenträger um den Oberkörper. In den frühen Morgenstunden des Silvestertages sind viele Urnäscher
Chlausschuppel unterwegs zum Frühchlausen. Zuerst noch ohne Groscht und Kopfschmuck aber mit den Schellen und Rollen. Um genau 05.00 Uhr beginnt dann das Spektakel auf dem Dorfplatz und dauert 15
Minuten. Drei mal rollen und schellen alle zusammen und stimmen ein «Zäuerli» an.